Sukkulenten gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – und das aus gutem Grund. Sie sind nicht nur optisch ansprechend mit ihren vielfältigen Formen und Farben, sondern auch äußerst pflegeleicht. Perfekt für Anfänger, Menschen mit wenig Zeit oder alle, die nach robusten grünen Mitbewohnern suchen.
Was sind Sukkulenten?
Der Begriff "Sukkulent" leitet sich vom lateinischen "sucus" (Saft) ab und bezeichnet Pflanzen, die Wasser in ihren Blättern, Stämmen oder Wurzeln speichern können. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, in trockenen Regionen zu überleben und macht sie zu idealen Zimmerpflanzen für Menschen, die gelegentlich das Gießen vergessen.
Zu den Sukkulenten gehören verschiedene Pflanzenfamilien, darunter Kakteen, Aloen, Echeverien, Crassula und viele mehr. Jede Art hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale, aber alle teilen die Eigenschaft der Wasserspeicherung.
Die besten Sukkulenten für Einsteiger
Echeveria: Mit ihren rosettenförmigen Blättern in verschiedenen Farbtönen sind Echeverien echte Hingucker. Sie verzeihen Pflegefehler und vermehren sich leicht.
Aloe Vera: Neben ihrer attraktiven Erscheinung bietet die Aloe Vera auch praktischen Nutzen – ihr Gel kann bei Hautirritationen verwendet werden.
Crassula (Geldbaum): Der Geldbaum ist besonders robust und kann sehr alt werden. Seine dicken, glänzenden Blätter speichern viel Wasser.
Sedum: Diese vielfältige Gattung umfasst hunderte Arten in verschiedenen Größen und Farben. Viele Sorten eignen sich hervorragend für Anfänger.
Haworthia: Kleine, kompakte Pflanzen, die auch mit weniger Licht zurechtkommen und sich gut für Schreibtische eignen.
Der richtige Standort
Die meisten Sukkulenten lieben helles, indirektes Licht. Ein Platz an einem Süd- oder Westfenster ist ideal. Einige Arten vertragen auch direkte Sonne, andere können Verbrennungen entwickeln – informieren Sie sich über die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanze.
Wenn die Sukkulente zu wenig Licht bekommt, beginnt sie zu "vergeilen" – sie wächst lang und dünn in Richtung der Lichtquelle und verliert ihre kompakte Form. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass mehr Licht benötigt wird.
Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad sind optimal. Die meisten Sukkulenten vertragen auch kühlere Temperaturen bis etwa 10 Grad, was besonders im Winter von Vorteil ist.
Richtig gießen – weniger ist mehr
Der häufigste Fehler bei der Sukkulentenpflege ist Überwässerung. Diese Pflanzen sind an Trockenheit angepasst und kommen besser mit zu wenig als mit zu viel Wasser zurecht.
Die goldene Regel: Gießen Sie erst, wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist. Im Sommer kann das alle 1-2 Wochen sein, im Winter oft nur einmal im Monat oder seltener.
Gießen Sie gründlich, bis Wasser aus dem Abflussloch läuft, aber lassen Sie keine Staunässe zu. Das überschüssige Wasser muss vollständig ablaufen können. Anschließend lassen Sie die Erde komplett austrocknen, bevor Sie erneut gießen.
Verwenden Sie zimmerwarmes Wasser und gießen Sie direkt auf die Erde, nicht über die Blätter. Wasser auf den Blättern kann zu Fäulnis führen, besonders in Bereichen, wo sich Wasser sammelt.
Die richtige Erde und Drainage
Sukkulenten benötigen eine gut durchlässige Erde, die schnell abtrocknet. Normale Blumenerde ist meist zu dicht und hält zu viel Feuchtigkeit.
Verwenden Sie spezielle Kakteen- und Sukkulentenerde oder mischen Sie normale Blumenerde mit Sand, Perlite oder Bimskies im Verhältnis 1:1 oder 2:1. Das Ziel ist ein lockeres, luftiges Substrat.
Der Topf muss unbedingt ein Abflussloch haben. Ohne Drainage ist Staunässe praktisch unvermeidbar. Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Blähton am Boden des Topfes verbessert zusätzlich den Wasserabfluss.
Düngen von Sukkulenten
Sukkulenten haben einen geringen Nährstoffbedarf. Während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst können Sie einmal monatlich mit einem stark verdünnten Kakteen- oder Sukkulentendünger düngen.
Verwenden Sie nur ein Viertel der empfohlenen Konzentration. Überdüngung kann zu unnatürlichem Wachstum und schwachen Pflanzen führen. Im Winter, wenn die Pflanzen ruhen, wird nicht gedüngt.
Umtopfen
Sukkulenten wachsen langsam und müssen nur selten umgetopft werden – etwa alle 2-3 Jahre. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt.
Wählen Sie einen Topf, der nur wenig größer ist als der vorherige. Zu große Töpfe halten zu viel Feuchtigkeit und fördern Wurzelfäule. Nach dem Umtopfen warten Sie etwa eine Woche mit dem ersten Gießen, damit eventuelle Wurzelverletzungen abheilen können.
Vermehrung – so einfach geht's
Einer der großen Vorteile von Sukkulenten ist ihre einfache Vermehrung. Es gibt mehrere Methoden:
Blattstecklinge: Lösen Sie vorsichtig ein gesundes Blatt von der Mutterpflanze. Lassen Sie es einige Tage antrocknen, dann legen Sie es auf Sukkulentenerde. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln und eine neue Pflanze wächst.
Kopfstecklinge: Schneiden Sie einen Trieb ab, lassen Sie die Schnittstelle einige Tage trocknen und stecken Sie ihn dann in Erde. Nach etwa zwei Wochen sollten sich Wurzeln bilden.
Ableger: Viele Sukkulenten bilden natürliche Ableger, die Sie einfach abtrennen und einpflanzen können.
Häufige Probleme und Lösungen
Weiche, durchsichtige Blätter: Zeichen von Überwässerung oder Fäulnis. Reduzieren Sie das Gießen sofort und prüfen Sie die Wurzeln auf Fäulnis.
Schrumpelige Blätter: Die Pflanze braucht Wasser. Gießen Sie gründlich.
Blasse Farbe oder langes Wachstum: Zu wenig Licht. Stellen Sie die Pflanze an einen helleren Standort.
Braune, trockene Stellen: Möglicherweise Sonnenbrand. Gewöhnen Sie die Pflanze langsam an direkte Sonne.
Schädlinge: Wollläuse sind die häufigsten Schädlinge bei Sukkulenten. Entfernen Sie sie mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen.
Sukkulenten-Arrangements
Sukkulenten eignen sich hervorragend für dekorative Arrangements. Sie können verschiedene Arten mit ähnlichen Pflegebedürfnissen in einem flachen Gefäß kombinieren. Achten Sie dabei auf:
- Ähnliche Licht- und Wasserbedürfnisse der kombinierten Arten
- Ausreichend Platz für Wachstum
- Gute Drainage auch bei flachen Schalen
- Verschiedene Höhen, Texturen und Farben für visuelle Vielfalt
Fazit
Sukkulenten sind die perfekten Pflanzen für Einsteiger und alle, die pflegeleichte Zimmerpflanzen suchen. Mit minimaler Pflege – hauptsächlich dem richtigen Gießen und genügend Licht – gedeihen diese robusten Pflanzen jahrelang. Ihre Vielfalt an Formen, Größen und Farben bietet endlose Gestaltungsmöglichkeiten. Und sollte doch einmal etwas schiefgehen, lassen sich die meisten Sukkulenten leicht durch Stecklinge vermehren. Ein idealer Einstieg in die wunderbare Welt der Zimmerpflanzen!
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